Surfer gerettet - Seenotfall bei Rügen

Surfer gerettet

Seenotfall bei Rügen

Ein zwischen den Inseln Ummanz und Hiddensee westlich von Rügen vermisster Surfer verdankt sein Leben den freiwilligen Seenotrettern der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS). Die Besatzung des in Stralsund stationierten Seenotrettungsbootes HERTHA JEEP rettete den 74-jährigen Mann am späten Sonntagabend aus der 17 Grad kalten Ostsee.

Einige Stunden zuvor war der Vermisste gemeinsam mit einem weiteren Surfer von einem Campingplatz auf Ummanz Richtung Hiddensee aufgebrochen. Nur einer von ihnen erreichte allerdings die Nachbarinsel. Angehörige wählten daraufhin den Notruf.

Die mit Freiwilligen besetzten Seenotrettungsboote HERTHA JEEP aus Stralsund und NAUSIKAA aus Vitte/Hiddensee machten sich gegen 20:15 Uhr auf den Weg ins Suchgebiet. Bei einbrechender Dunkelheit herrschten zwischen Suhrendorf auf Ummanz und Neuendorf auf Hiddensee zu dieser Zeit nordöstliche Winde um fünf, in Böen sieben Beaufort.

In die von der DGzRS koordinierten 'Search and Rescue' Maßnahmen bezogen die Seenotretter drei weitere Boote der Bundespolizei, der Wasserschutzpolizei und der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft ein. Ein Polizeihubschrauber unterstützte die Suche aus der Luft. Die Seenotküstenfunkstelle BREMEN RESCUE RADIO der DGzRS sendete zudem eine Dringlichkeitsmeldung an die gesamte Schifffahrt.

Die Erfahrung und Revierkenntnis der freiwilligen Seenotretter führte schließlich bei Tonne 41 im Hiddenseer Fahrwasser zum Erfolg: Aufgrund der Wind- und Strömungsverhältnisse suchten die Rettungseinheiten an der Zwei-Meter-Tiefenlinie auf der Hiddenseer Seite. „Plötzlich haben wir den Mann im Licht unseres leistungsstarken Suchscheinwerfers bis zur Brust im Wasser stehend gesehen“, berichtet Günter Towara, Vormann des Seenotrettungsbootes HERTHA JEEP. „In völliger Dunkelheit und eine knappe Seemeile von der Küste entfernt hatte er keine Chance, sich zu orientieren.“

Gegen 21.50 Uhr packten kräftige Hände beherzt zu: Die Seenotretter zogen den Mann aus Leipzig durch die spezielle Bergungspforte an Bord der HERTHA JEEP und versorgten ihn mit wärmenden Decken. Seine Körpertemperatur war bereits auf 34,6 Grad abgesunken. Außerdem hatte sich der Mann eine Verletzung an der Nase zugezogen. Die Seenotretter versorgten ihn während der Rückfahrt nach Stralsund und übergaben ihn dort an den Landrettungsdienst.

15.09.2014 © DAILY DOSE